So ist das und so auch….

Dieses Jahr war und ist gelinde anstrengend. Dem Bärtigen ist seine Mutter vor drei Wochen verstorben, drei Wochen davor seine Omi und weitere vermutlich sechs Wochen davor ist ein Freund von uns aus dem Fenster gesprungen (und hat zum Glück knapp überlebt).  Dazwischen liegt ein missglückter Transfer, der durch einen massiven Norovirus und den divers – eben beschriebenen – Schreckensnachrichten einfach untergegangen ist. Ich habe lange überlegt, ob ich davon schreiben soll oder nicht. Also von dem Drumherum.

Aber wenn ich es nicht tue, führt das nur dazu, dass ich nicht mehr schreibe. Und dass ist so das einzige was hilft. Ich hatte in den ersten Wochen nach dem Negativ-Ergebnis zwei Taschenbücher dabei, damit ich zu jeder Zeit meine Gedanken aus meinem Kopf aufs Papier drücken konnte. Gedanken, die ich auch nie irgendjemanden zu lesen geben will…..konsequenterweise habe ich das eine Heft vor einer Woche in den Papierkorb geworfen. Weil es nass geworden ist und einfach so. Weil ich es auch leid habe, dass Schreiben etwas bedeuten könnte oder sollte.

Aber hier geht es um nichts. Hier entsteht nicht Lyrik, kein Roman, keine Wahrheit. Es sind und waren eher sowas wie Notfalltropfen – an die ich dummerweise nicht glaube – sonst würde ich mir Dir jederzeit reinschütten.  Zwischen den Momenten in denen ich schreibe liegt der Stress. To-Do-Listen in der Arbeit, die mich irgendwie ablenken, auf Trapp halten, aber nicht wirklich erfüllen. Dazwischen liegt der ganze Haushalt. In Bergen als Wäsche in Körben, als Schmutz und Dreck in den Ecken und im Kühlschrank (der dringend mal abgetaut und geputzt gehört). Und das obwohl wir eine männliche (sic!) Putzhilfe haben.

Und natürlich Wumpi, die wenn sie nicht gut drauf ist, sowie heute, viel  schreit und nicht alleine gelassen werden will und vermutlich nicht verstehen kann, warum ihre Mama („meine Mama“, hat sie heute gesagt: Schmelz!) ab und zu abwesend ist und wie ferngesteuert rumläuft und eigentlich nur schlafen will…

Dazwischen liegen die Gedanken, wie es weitergehen soll. Und es sieht danach aus, das es nicht weitergeht. Für Adoption kommen wir in unsere Stadt nicht in Frage, weil sie kinderlose Eltern bevorzugen, was ja auch irgendwie echt fair ist. Nächste Woche ist ein Indotermin zur Vollzeitpflege, aber ich fürchte, dass packe ich nicht und vermutlich sind wir als Eltern dazu auch einfach nicht mehr intakt genug. Nochmal stimulieren? Können wir uns nicht so richtig leisten und ich bin ein wenig schissrig, dass wenn wir es doch probieren nichts rauskommt…und der Abschied vom zweiten Kind einfach noch ein zweites Mal durchlebt werden muss…

Dazu kann ich nur sagen. Tja, ich bin noch nicht soweit. Ich mag eine moderne, arbeitende Frau und Mama sein. Eine „Groß“-Familie wollte ich trotzdem. Immer schon. Und die Ein-Kind-Familie ist für mich eigentlich nicht das Modell…

2 Gedanken zu “So ist das und so auch….

  1. Es tut mir leid was alles in den letzten Wochen passiert ist. Solche Schicksalsschläge können einen ja nur runter ziehen 😔
    Schwere Entscheidung mit dem weiter machen.. aber die Sehnsucht nach dem 2. ist so groß. Vielleicht könnt ihr finanzielle Unterstützung bekommen aus der Familie wenn ihr das wollt? Aber das würde auch nur einen Teil des Problems lösen..
    ich hoffe ihr könnt bald eine Entscheidung treffen.

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